Lärm macht krank, Teil 2
Der Duisburger Norden ist kein Kurort, das wissen wir alle. Seit rund 10 Jahren ist es allerdings so, dass zusätzlich zu allen Belastungen Knallgeräusche – 7 Tage die Woche, auch an Sonn- und Feiertagen, zwischen 6 und 22 Uhr die Stadtteile beschallen. Je nachdem, wie der Wind steht, bis weit nach Alt-Hamborn, Fahrn, Obermarxloh. Von Marxloh ganz zu schweigen. Es sind knallende Geräusche, die von sehr schweren metallischen Schlägen im 2-Sekundentakt stammen.
Vor längerer Zeit habe ich bereits die Immissionsschutz Behörden in Duisburg und Düsseldorf kontaktiert, die erst die Zuständigkeit hin und her schoben, dann aber irgendwann zugaben, dass Thyssen die Erlaubnis hat, diesen Lärm in den o.g. Zeiträumen zu produzieren. Auf die Frage, wie es denn sein kann, dass Umweltschutz immer höher steht, ja selbst die Möhren auf dem Feld mit Schallschutzwänden geschützt werden, aber der Bevölkerung im halben Norden Duisburgs diesen Impulslärm zumutet, gab es keine Antwort. Auch nicht auf die Frage, wie Thyssen es in den vorherigen Jahrzehnten geschafft hat, ohne diese Knallgeräusche zu produzieren.
Schaut man sich die Silhouette der Gebäude entlang der Kaiser-Wilhelm-Str. von Beeck über Bruckhausen nach Marxloh an, und vergleicht es mit dem Zustand vor 10, 15 Jahren, so wird man feststellen, dass eine Menge Gebäude und Produktionsstätten verschwunden sind. Ob diese früher den Schall von den Stadtteilen fern gehalten haben, kann ich nicht beurteilen. Ich kann jedoch beurteilen, dass es eine Zumutung ist, Sonntags morgens um kurz nach 6 Uhr mit Knallgeräuschen aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Letztlich geht es angeblich allen darum, Stadtteile aufzuwerten und lebenswerter zu machen – und dazu gehört auch und besonders der Schutz vor dieser Art Lärm. Ich würde sehr gerne anstoßen zu prüfen, ob die Situation, die damals die Erlaubnis für diese Produktionsart mit sich brachte, heute noch so existiert oder ob Schallschutzmaßnahmen auf dem Thyssen-Gelände nötig sind, um die Bevölkerung in den angrenzenden Stadtteilen vor diesem Lärm zu schützen.